Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Diesen Gedanken nahm der britische Theologe und Musiker Jonathan Arnold als Ausgangspunkt seiner Überlegungen darüber, wie Musik eine gebrochene Gesellschaft heilen kann.
Im Rahmen des 6. Impulstages Kirchenmusik war der in Canterbury wirkende anglikanische Priester vergangenen Samstag im Augustinum in Graz zu Gast und beschenkte die über 70 Teilnehmenden mit seinem tiefen Glauben an die Wirkkraft von Musik. Musik sei immer Begegnungsgeschehen. Deshalb vermag sie in uns Prozesse der Selbstreflexion und der Loslösung von unserem Ego in Gang zu setzen, welche wir in der christlichen Sprache „Menschwerdung“ nennen. So betrachtet liegen auch soziale und ethische Verantwortung am Herzen dessen, was wahre Musik ausmacht. Um dies bewusst zu machen, gelte es auch herkömmliche Grenzen aufzubrechen. Als Beispiel nannte Jonathan Arnold ein von ihm initiiertes Musikformat zu Themen der sozialen Gerechtigkeit. Versehen mit einem spirituellen Impuls handelte es sich dabei weder um reine Konzerte noch um reine Gottesdienste. Verknüpft waren die Abende jeweils mit einer Sammlung für eine ganz konkrete Organisation oder Einrichtung. In einer zunehmend säkularen Welt müsse Musik den Sinn für das Heilige wachhalten. Dabei liegt es im Wesen der Musik, Brücken zu bauen und so die auseinandertriftenden Ränder der Gesellschaft zusammenzuhalten. Deshalb seien Musiker „powerful people“. Sie seien essenziell für den Zusammenhalt von Gesellschaften. Abschließend ermutigte Jonathan Arnold die Teilnehmer am Kirchenmusiktag daher, ihren Dienst nicht nur als Dienst an ihrer Kirche, sondern vielmehr als Dienst an der ganzen Gesellschaft zu begreifen.
Eine reiche Fülle an praktischen Workshops u.a. mit dem Wiener Domorganisten Konstantin Reymaier, und Domkapellmeisterin Melissa Dermastia, sowie eine in der Tradition des anglikanischen Evensongs gefeierte Vesper rundeten den Tag klangvoll ab.