Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das Fest am 15. August, das "Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel", setzt Ostern, die Auferstehung und schließlich Christi Himmelfahrt fort und bringt alles mit Maria in Verbindung. Während in den westlichen Osterbildern oft der Auferstandene allein dargestellt wird, nimmt er in den ostkirchlichen Osterikonen Adam und Eva an der Hand und holt sie aus der Todes-Welt heraus ins Leben. Seine Auferstehung hat mit uns allen zu tun, sie bewirkt und ermöglicht unsere Auferstehung. "Dieser Feiertag gibt uns allen in unserem Leben Hoffnung", sagt Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl. Genau das bringt das Fest am 15. August zum Ausdruck, hier am Beispiel von Maria, der "neuen Eva". Ihr wird als Urbild des von Jesus erlösten Menschen das bleibende, ewige Leben bei Gott geschenkt. "Ich gehe, um euch einen Platz zu bereiten", hatte schon der irdische Jesus nach dem Zeugnis des Johannes-Evangeliums den Jüngern verheißen. Bischof Wilhelm: "Auch in den leidvollsten Erfahrungen des menschlichen Daseins lässt uns Gott nicht allein. Unser Leben ist nicht eingezwängt zwischen Geburtsurkunde und Totenschein, sondern ist auf ewig eingeschrieben in seine Liebe."
Ein "höchst poetisches Fest" ist Mariä Himmelfahrt für "Festprofi" Karl Veitschegger. An Maria werde bildhaft gezeigt und gefeiert, was Erlösung bedeutet. "Erlöst sind wir, wenn alles in Liebe angenommen und geheilt ist, was wir in diesem Leben erfahren, also genießen oder erleiden, erkämpfen oder verlieren, wofür wir uns schämen und worauf wir stolz sind, woran wir scheitern und was wir von Herzen lieben." Dazu gehöre auch das Misslungene und Zerbrochene, das in dieser Welt nicht Heilbare. "Gott sieht alles in Güte an, will es aufnehmen, annehmen, heilen und vollenden. Das bedeutet für mich die alte Formel: 'mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen'." Bischof Wilhelm: "Wie wohltuend es dann doch ist, angesichts der Aufnahme Mariens in den Himmel zu glauben, dass diese Welt und alles in ihr, also auch unser Menschsein, mit Haut und Haaren, unsere Beziehungen und alles, was uns ausmacht, bei Gott bedeutsam ist."
Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel will unsere Hoffnung stärken. Nicht erst die Hoffnung auf ein gutes Lebensende und für danach, sondern auch die Hoffnung, die wir schon in diesem Leben brauchen. Gerade in Zeiten einer unkontrollierbaren Pandemie, die uns Angst macht. Stets gelte: Unser Menschsein als Summe von Körper und Geist hat immer Bedeutung für das Leben auf ewig mit Gott, so Bischof Wilhelm. Und so könne die Kirche als einer der letzten Anwälte für die Menschenwürde von Anfang bis zum natürlichen Lebensende betrachtet werden.
Das sommerliche Fest nimmt auch die Schöpfung mit in den Blick, zum Beispiel wenn Kräuter gesegnet werden. Es stellt der Angst die Hoffnung gegenüber, die ihre Begründung darin findet, dass Gott das Leben will, auch für die Zukunft der Welt. Freilich enthebt uns das nicht von der eigenen Verantwortung.
Zu Mariä Himmelfahrt beginnt nach bäuerlicher Überlieferung eine besondere Zeit, die bis zum 9. September andauert. Man nennt es auch die „Frauentage“. Jetzt sollen Kräuter und Blüten eine besondere Heilkraft haben. Zu Büscheln gebunden, werden an diesem Festtag in vielen steirischen Pfarren Kräuter gesegnet.
Seinen Ursprung hat das Ritual in Erzählungen des hl. Johannes von Damaskus (um 700 in Jerusalem). Demnach soll dem Grab Mariens, als man es öffnete, nicht Verwesungsgeruch, sondern der wunderbare Duft von Kräutern entströmt sein.