Das Puzzle unseres Lebens
Ich hab´ ihnen heute etwas mitgebracht – ein Puzzle – mit 500 Teilen!
Bestimmt hat jede und jeder von uns eines zu Hause und schon öfters eines fertiggestellt. Möglicherweise ist es für einige von uns sogar ein entspannendes Hobby. Oder sie haben einfach ein Talent dafür, mit ein paar Griffen die richtigen Teile zu einem Bild aneinander zu reihen.
Vielleicht geht es Ihnen aber auch so wie mir, ich hab schon öfter einmal ein Puzzle angefangen, aber dann aufgegeben und unfertig liegen gelassen. Es waren mir einfach zu viele Teile, das Sortieren und Probieren war mir zu mühsam und meine Geduld nicht ausreichend.
Stellen wir uns heute vor unser Leben im Jahr 2021 bildet auch so ein Puzzle, das wir heute am letzten Tag des Jahres als Jahresrückblick zusammenstellen können. Jeder einzelne Teil steht für die vielen Ereignisse und Erfahrungen im vergangen Jahr.
Das ist doch spannend, mein ganz persönliches Lebenspuzzle 2021 zu machen
Schauen wir einmal zurück: Was ist da alles passiert?
Wie viele Teile hat unser ganz persönliches Puzzle? Besteht es aus großen oder vielen kleinen Teilen?
Einige Puzzleteile stechen gleich hervor, das waren besondere gute oder auch traurige Ereignisse.
Manche Teile liegen vielleicht verkehrt und müssen erst umgedreht werden.
Da gibt es auch Teile, die lassen sich gar nicht einordnen und einige wollen wir lieber nicht umdrehen und weglassen, weil sie negative Erinnerung auslösen könnten.
Kann es auch sein, dass gewisse Puzzleteile fehlen, weil wir unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten nicht bestmöglich genutzt haben?
Im heutigen Evangelium haben wir gehört, dass der Herr seinen Dienern sein Vermögen, seine Talente, anvertraute, um sie bestmöglich zu verwalten.
Jeder und jedem von uns wurden von Gott auch verschiedene Talente, Fähigkeiten anvertraut. Gott hat uns mit unterschiedlichen Gaben reich beschenkt und es liegt in unserer Verantwortung, wie bei den Dienern des Herrn im Evangelium, sie richtig und gut einzusetzen.
Wenn wir nun wieder auf unsere eigenen Puzzleteile schauen, kann es sein, dass aus machen eingesetzten Talenten etwas Gutes entstanden ist, manche unserer Fähigkeiten ungenutzt blieben und manche nur zum eigenen Vorteil eingesetzt wurden.
Das Jahr 2021 geht dem Ende zu.
Sind wir froh, dass es endlich vorbei ist oder dankbar oder dass es unser Leben bereichert hat?
Auch wenn vieles nicht gelungen ist, wir die Chance vertan haben, die uns von Gott anvertrauten Talente, richtig eingesetzt zu haben, wenn wir uns fragen, warum Gott dies oder das im vergangen Jahr zugelassen hat, sind wir gefordert, versöhnlich mit dem Erlebten umzugehen, Frieden mit uns und unseren Mitmenschen zu schließen, traurige Ereignisse zu akzeptieren, schöne Lebensereignis wie ein kostbarer Schatz zu bewahren und einander zu lieben.
Gott will uns ermutigen, den Blick auf unser Leben im vergangen Jahr nicht abzuwenden, sondern immer neu zu wagen, vielleicht die Puzzleteile öfters zu drehen, sie aus einem anderem Blickwinkel zu betrachten, Geduld mit uns zu haben – es gelingt nicht alles gleich auf Anhieb - , immer wieder neu zu sortieren und zu probieren und darauf zu vertrauen, dass unser persönlicher Jahresrückblick, ein Bild eines „wahrhaft gelebten Lebens“ ergibt.
Das neue Jahr steht vor der Tür und unsere Lebenspuzzle 2021 ist noch gar nicht fertig. Wir bauen im neuen Jahr weiter, denn jedes Erlebnis, jede Erfahrung wird zu einem neuen Puzzleteil.
Setzen wir dabei unsere Talente mit Bedacht ein und machen wir mehr daraus. Gott vertraut uns und liebt uns und gibt uns den sicherer Rahmen, damit die Puzzleteile unseres Lebens nicht auseinanderfallen.