Gott überrascht uns - Alle Jahre wieder!
Der Weg hat uns heute Abend in unsere Kirche Christkönig geführt. Wir kommen alle Jahre wieder, denn Besuch der Mette gehört einfach zu Weihnachten dazu. Die meisten von uns haben auch, von klein auf, ein Bild von Gott vor Augen. Wir stellen uns Gott groß und mächtig vor.
Hier, von diesem Platz aus, habe ich gerade das schöne Glasfenster, das die Schöpfung Gottes zeigt, im Blick. (Sie können sich auch gern kurz umdrehen, und auch eine Blick drauf werfen)
Besonders, wenn das Fenster von der Sonne angestrahlt wird und es leuchtet, wird mir immer neu bewusst, wie groß und mächtig Gott ist. Mit der Schöpfung der Welt hat Gott einen Lebensraum erschaffen, er hat ein wahres Wunder vollbracht. Diese Schöpfung vertraut er uns allen an! Wie groß muss seine Liebe sein?
Doch Gott hat sich in seiner Liebe zu uns noch viel mehr ausgedacht!
In dieser Heiligen Nacht kommt Gott uns als kleines Kind, menschgeworden in seinen Sohn Jesus, entgegen.
Der große, mächtige Gott wird Mensch, macht sich ganz klein, in der Geburt seines Sohnes Jesus und wird greifbar für uns. Dieses kleine Kind in der Krippe ist das größte Wunder und der größte Liebesbeweis Gottes. Das Wunder, das damals geschehen ist, bewegt seit 2000 Jahren die Menschheit.
Ja, alle Jahre wieder feiern wir dieses Fest, ich möchte fast sagen, es ist ein Fest, das alle Grenzen sprengt. Zu keinem anderen Fest bereiten sich so viele Menschen gemeinsam auf einen Abend vor. Zu keinem anderen Fest werden so viele Traditionen gelebt. Alles muss perfekt vorbereitet werden.
In dieser besonderen Zeit, im Advent werden auch viele Sehnsüchte in uns wach. Die Sehnsucht nach Liebe, nach Vertrauen, Frieden, nach einem erfüllten Leben. Sie machen uns verletzlich und ängstlich, dass unsere Erwartungen an diesem Abend nicht erfüllt werden. Wir tun alles, dass dieses Weihnachtsfest sicher gelingt, denn wir hoffen in dieser Hlg. Nacht auf die Erfüllung unserer Sehnsüchte in diesem Kind. Vielleicht sind wir heute auch deshalb hierhergekommen?
Das Evangelium nach Lukas, erzählt von Maria und Josef, die nach Betlehem kamen, um sich in Steuerlisten eintragen zu lassen. Maria erwartete ein Kind und war kurz vor der Niederkunft. Da viele Leute gekommen waren, fanden sie schließlich nur Platz in einem Stall und in diesem Stall gebar Maria ihr Kind.
Jesus wurde in einem einfachen Stall geboren, können wir uns das vorstellen?
Es war nichts vorbereitet, kein weiches Bettchen, keine Willkommensgeschenke, kein gutes Essen! Das Baby wurde in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt. Nichts war da perfekt, würden wir sagen!
Jesus wurde geboren, in eine nicht perfekte Welt. Er kam in eine Welt, die gerade von Verfolgung und Unmenschlichkeiten geprägt war und mitten unter die Menschen, die die Hoffnung auf einen neuen König und Retter hatten, so wie es angekündigt war.
Ein Engel verkündete den Hirten auf dem Feld:“ Fürchtet euch nicht, ich verkünde große Freude, euch ist heute der Heiland, der Retter geboren!“
Die Hirten waren ganz einfache Leute auf dem Feld, doch sie waren die Ersten, die Gottes Botschaft hörten und erkannten. Sie standen vor der Krippe und sahen dieses kleine Kind, zart und verletzlich, ohne Glanz und Ruhm und doch königlich. Sie waren voll Staunen und von Freude ergriffen.
Es war die Liebe Gottes, die den ganzen Stall erfüllt und auch heute in uns lebendig ist
Das Leben Jesus war voller Wundertaten, seine Worte der Liebe und seine Taten beschränken sich nicht auf Weihnachten. Jesus Christus lädt uns ein, den Weg mit ihm zu gehen. Er ermutigt uns auch hinzusehen, wenn Menschen Hilfe brauchen, hinzuhören, wenn Menschen traurig sind und da zu sein, wenn Menschen einsam sind. Schenken wir Zeit und ein freundliches Lächeln.
Seine Liebe hilft uns Sorgen, Angst, Krankheiten, Unruhen und diese gerade jetzt herausfordernde Zeit zu überwinden.
Wir werden oft gefordert und meinen es geht nicht mehr. Denken wir dann daran, was Jesus alles auf sich genommen hat, um uns zu befreien, damit wir mit ihm auferstehen können. Das zweite Glasfenster hier zeigt es uns. Jesus ist unser Retter, er ist Christus unser König, unser Friedenbringer.
Innehalten, das Wort Gottes teilen, einander Gutes – Segen zusprechen, waren Stationen auf dem Weg, die uns, an den Adventsonntage bis heute, begleitet haben. Wir sind langsam unterwegs gewesen. Heute sind wir am Ziel, an der Krippe, angekommen und staunen wie die Hirten.
Lassen wir uns also nicht jedes Jahr in den Trubel und in die Hektik der gewöhnlichen Weihnachtsvorbereitungen hineinziehen. Ganz egal, ob das Vier-Gängemenü gelungen ist oder ob die Fenster geputzt sind.
Jesus findet dort Platz, wo Menschen ihr Herz öffnen, sich auf seine Liebe einlassen. Und da ist keine und keiner ausgeschlossen.
Das Weihnachtsfest ist für mich das Fest, das mir zeigt, was Gottes Liebe vermag. Der mächtige Gott, Schöpfer der Welt Schöpfungsfenster) zeigt Größe, indem er sich klein macht als Kind in der Krippe (Krippe) menschgeworden in Jesus Christus, seinen Sohn, unseren Retter und Erlöser. (Auferstehungsfenster)
Alle Jahre wieder erinnern wir uns und feiern dieses Geheimnis der Heiligen Nacht, die Weihnachtsbotschaft, die uns alle angeht. Amen