Danke sagen
Gott spielt in meinem Leben keine Rolle – er ist der Regisseur.
Dieses markante Wort hat die Skispringerin Eva Pinkelnig in einem Interview auf sich und ihre Karriere bezogen. Vor vier Jahren ist sie zweimal schwer gestürzt und die Trainer und Experten haben gemeint, sie soll ihre Karriere an den Nagel hängen. Aber sie hat nicht aufgegeben und mit ihrem Einsatz und - wie sie sagt - mit ihrem Gottvertrauen hat sie das Unmögliche möglich gemacht. Mittlerweile ist sie Vizeweltmeisterin im Skisprung und hat jetzt im Jänner wieder einige Weltcupspringen gewonnen.
Es gibt manchmal Höhepunkte im Leben, in denen aufblitzt, was Gott mit unserem Leben vorhat. In der Messe am Sonntag feiern wir diese Lichtblicke.
Der ursprüngliche Name für Messe heißt Eucharistie. Das ist griechisch und bedeutet: Danke sagen. Jede Messe ist Gottes-Dienst. Gott kommt uns entgegen und will uns bedienen. Wenn uns seine Zuwendung bewusst wird, dann werden wir verwandelt und zu neuen Menschen.
In der Messe wird dieses Aha-Erlebnis der Zuwendung Gottes dargestellt. Vor allem in der Gabenbereitung. Brot und Wein werden feierlich nach vor zum Altar getragen. Sie sind Geschenke aus der Schöpfung Gottes und Produkte der menschlichen Arbeit. Brot und Wein machen uns deutlich, wir brauchen keine Angst zu haben, Gott schaut schon auf uns und wir dürfen auch das Unsere einbringen. Mit Brot und Wein bringen wir unsere Welt und uns selber zum Altar, vor Gott hin. Bei uns wird dieser Ritus dadurch unterstrichen, dass normalerweise wir selbst schon, wenn wir in die Kirche kommen, die Hostien in die Schale einlegen. Das ist nicht nur praktisch, damit die Anzahl der Hostien dann für die Kommunion genauer stimmt, sondern schon eine kleine Geste der Vorbereitung. Wenn ich die Hostie einlege, zeige ich damit: Ich bringe heute meinen Dank in die Messe mit. Mit dieser Hostie bringe ich mich selbst und mein Leben ein. Auch das Absammeln bei der Gabenbereitung unterstreicht diese Haltung: Ich gebe aus Dankbarkeit etwas von meinem Geld, damit unsere Gemeinschaft aufgebaut wird. In dieser Haltung hat Jesus gelebt und in diese Haltung steige ich selber ein.
Wenn Gott der Regisseur meines Lebens ist, dann kann ich ganz frei und ungezwungen meine Rolle spielen und meine Berufung leben. Die Messe macht mir das jeden Sonntag bewusst: Spiel mit im Stück, das Gott dir auf den Leib geschrieben hat. Im Nehmen und Geben vollendet sich die Kommunion. Bring dich ein und du bist – wie Jesus sagt: Salz der Erde und Licht der Welt. AMEN!
Wolfgang Schwarz