Das gesellschaftliche Zusammenleben in demokratischen Strukturen lebt vom Engagement einzelner Menschen, die sich mit dem Blick auf das Gemeinwohl einbringen. Formen dieser politischen Teilhabe sind für das Gelingen sozialer Gefüge und zwischenmenschlicher Beziehungen unabdingbar. Gleichzeitig können sie aber auch weder vorausgesetzt noch eingefordert werden. Tatsache ist, dass es oftmals nach wie vor religiöse Motive sind, die zu einer Mitarbeit an Staat und Gesellschaft motivieren – und dies, obwohl das Verhältnis klassischer religiöser Gemeinschaften zur demokratischen Öffentlichkeit an verschiedenen Stellen immer noch belastet zu sein scheint. Wie verhalten sich also persönliche Sinnsuche, religiöse Beheimatung und gesellschaftspolitische Verantwortung zueinander? Entfachen religiöse Weltanschauungen im Rahmen des 21. Jahrhunderts mehr Probleme, als dass sie Lösungen anbieten? Oder gibt es zwischen dem individuellen Glaubensleben und dem politischen Engagement der Menschen womöglich mehr Zusammenhänge, wie viele BeobachterInnen in einer zunehmend säkularisierten Welt wahrhaben wollen?
Inwieweit das Engagement für den/die Andere/n Keimzelle politischen Handelns UND christlichen Glaubens sein kann und ist und welche Rolle institutionalisierte Religionen in diesem Zusammenhang einnehmen, wird im Vortrag von Dr. Andreas G. Weiß, Experte auf dem Gebiet von „Religion und Politik“, und der sich anschließenden Diskussion im Vordergrund stehen. Ein Online-Lerncafé bietet danach die Gelegenheit, thematisch noch tiefer einzutauchen, insbesondere zu Möglichkeiten und Grenzen politisch und religiös motivierten Engagements sowie zur Verdeutlichung bestehender Zusammenhänge und zu Best Practise-Beispielen. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch mit Ihnen!
Referent: Dr. Andreas Weiß, katholischer Theologe und Philosoph in Salzburg, Dir.-Stv. im Katholischen Bildungswerk Salzburg, Lehrender und Vortragender an der Volkshochschule Salzburg, freier Autor für die Wochenzeitung ,Die Furche‘, Gastautor der ,Salzburger Nachrichten‘ und auf unterschiedlichen Online-Medien (katho-lisch.de, kathpress, feinschwarz.net), zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge zu den Themenfeldern und Wechselbeziehungen von Theologie, Religionen, Gesellschaft und Politik., insbesondere zur US-amerikanischen Religionspolitik und religiösen Gegenwartsfragen; längere Forschungs- und Lehraufenthalte in den Vereinigten Staaten.
Veröffentlichungen, u.a.:
• Der unliebsame Gesprächspartner. Das "Religiöse" als Teil gesellschaftlicher und politischer Identitätsdiskurse des 21. Jahrhunderts. (JBW Arbeitspapiere Nr. 35), Salzburg 2018.
• Trump. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Was wir nie für möglich hielten, hat uns schon verändert. Patmos Verlag, Ostfildern 2019.
• Der politische Raum der Theologie. Entwurf einer inkarnationstheologischen Ereignistheologie als Antwort auf Radical Orthodoxy. Aschendorff Verlag, Münster 2019.
• Glaubensdämmerung. Was wir glauben, wenn wir glauben. Verlag Klöpfer, Narr, Tübingen 2020.
• Ausgelacht!? Glaube und die Grenzen des Humors. Verlag Herder, Freiburg/Basel/Wien 2021.
Die Teilnahme ist kostenlos!
Eine Anmeldung ist bis Freitag, 29.4.2022, 12:00 Uhr erforderlich!
Vor Beginn der Veranstaltung wird Ihnen der Link per Mail zugesandt.
Eine Kooperationsveranstaltung des Bildungsforums Mariatrost und des Katholischen Bildungswerks Steiermark, gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung.