MMCEAI, Philippinen

Arbeitsmigration im Care-Sektor bedeutet besonders für Frauen häufig geringen Lohn, keine soziale Absicherung und eine ungewisse Zukunft auch für ihre Familien zu Hause. Dennoch ist die Arbeit im Ausland für viele Frauen im globalen Süden der einzige Ausweg, um ihren Kindern und Familien eine Perspektive zu bieten – Schulbildung für Kinder, Gesundheitsversorgung für Familienangehörige.
Auf den Philippinen ist Arbeitsmigration besonders weit verbreitet. Rund 2,3 Millionen „Overseas Filipino Workers“ arbeiten im Ausland, um ihre Familien zuhause finanziell zu unterstützen; täglich verlassen ca. 5000 Menschen die Philippinen und bleiben oft über Jahre weg. Die Rücküberweisungen der Arbeitsmigrant:innen sichern nicht nur für viele Familien ein Einkommen, sie sind auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Philippinen.
54 % von ihnen sind Frauen, sie arbeiten als Haushaltsangestellte oder Pflegekräfte in Ländern wie Saudi Arabien oder Dubai. Während sie für andere Familien sorgen, bleiben ihre eigenen Kinder zurück und leiden unter dem Verlust der Beziehung. Rund 3 bis 6 Millionen Kinder auf den Philippinen haben ein oder zwei im Ausland lebende Elternteile. Sie sind bei anderen Familienmitgliedern untergebracht oder leben teilweise alleine. Aufgrund mangelnder Fürsorge sind sie Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt, Schulabbrüche, frühzeitige Schwangerschaften oder Kleinkriminalität sind oft die Folgen.
Die Initiative Mindanao Migrants Center For Empowering Actions Inc. unterstützt die Kinder mit psychologischer Betreuung, begleitet die Rückkehrerinnen und deren Angehörige bei psychosozialen Problemen, Gewalt und Missbrauch. Sie leisten zudem politische Lobbyarbeit für sichere Migration und menschenwürdige Arbeit sowie stabile Einkommensmöglichkeiten für alle auf den Philippinen.