AMOIXQUIC, Guatemala

Die 1997 als Forum für Frauen gegründete Organisation AMOIXQUIC arbeitet in sieben Zielgemeinden im westlichen Hochland von Guatemala und wird mehrheitlich von Angehörigen unterschiedlicher indigener Ethnien getragen.
AMOIXQUIC’s Kernthemen sind die Rechte von Frauen und Indigenen sowie die die Mitsprache von Frauen. Mittels Bewusstseinsbildung und politischer Ermächtigung der Frauen wird die Überwindung der ökonomischen Abhängigkeit als Voraussetzung für die Durchsetzung der eigenen Rechte erzielt. Dazu werden einkommenssteigernde Maßnahmen gesetzt in denen die Frauen z.B. Seifen, Häkelhauben, medizinische Produkte aus natürlichen Heilpflanzen herstellen. Die Organisation setzt sich gegen Gewalt an Frauen, für die Stärkung der ethnisch-kulturellen und geschlechtsspezifischen Identität sowie für die ökonomische Ermächtigung von Frauen ein. Ökologische Aspekte wie Müllvermeidung sollen bei diesen einkommenssteigernden Maßnahmen berücksichtigt werden. Im Projekt wird auf die Erzeugung von Primärprodukten gesetzt, die in den eigenen Gemeinden entstehen oder zumindest leicht verfügbar sind.
AMOIXQUIC erkannte, dass die Arbeitslast der Frauen und Machtverhältnisse im Haushalt diesen emanzipatorischen Prozess behindern und erst eine Überwindung der ökonomischen Abhängigkeit die Voraussetzung für die Durchsetzung der eigenen Rechte bildet. Daher unterstützt AMOIXQUIC Frauen dabei, mit Hilfe biologischer Landwirtschaft und produktiver Projekte ihre Ernährung zu sichern und ein eigenes Einkommen zu erlangen. Workshops und Lehrgänge für Multiplikatorinnen vermitteln das nötige Know-how in biologischer Landwirtschaft und lokaler Produktion.
Selbstverwaltete Sparvereine stellen die dafür benötigten finanziellen Mittel bereit, da Geld über das herkömmliche Bankensystem für indigene Frauen meist nicht zugänglich ist. Die Sparvereine wurden mittlerweile gut aufgenommen.
Auf diese Weise entstehen Modellprojekte eines neuen Produktions- und Ernährungssystems, das auf lokalen Ressourcen, ökologisch nachhaltigen Methoden, indigenem Wissen und Selbstverwaltung beruht. Diese von Frauen getragene Transformation fördert die Ernährungssouveränität der Gemeinden und bildet die wirtschaftliche Basis für die Veränderung.